Adler - Storebro Royal Cruiser 340

Bemerkungen

Die Storebro Royal Cruiser 340 war das erste Modell einer komplett neuen Designlinie von Storebro. Die neue Designlinie interpretierte das sportlich elegante Design neu und erlaubt deutlich mehr Raum unter Deck. Die Rumpfkonstruktion orrientierte sich an den bisherigen Entwicklungen.
Die SRC 340 war als Nachfolger der 23 Jahre lang produzierten Adler 34 gedacht. Analog zur Adler 31 wurden eine Biscay- und eine Adriatic-Version geplant. Das neue Design brach stark mit dem der alten Adler 34 und sorgte damit für sehr unterschiedliche Reaktionen. Während die Liebhaber der Holzschiffe bzw. Holzoptik das Schiff ablehnten, wurde es von neuen Kunden und Kunden der kleineren Adler 31 sehr positiv aufgenommen.
Das Flybridgemodell der Biscay-Ausführung war das beliebteste Modell der Baureihe. Laut Preisliste wurde die Flybridge als Extra angeboten. Tatsächlich ist mir aber nur ein Boot (S/N 3176) bekannt, das ohne Flybridge ausgeliefert wurde. Aber auch dieses Schiff wurde später mit einer Flybridge versehen. Die Adriatic-Ausführung wurde deutlich weniger nachgefragt.

SRC 340 Adriatic/Baltic mit Achterkabine

1990 präsentierte Storebro die Variante Baltic der SRC 340. Dafür wurde das Kockpit auf der Steuerbordseite mit einem GFK-Teil überbaut. Darunter entstand ein quer zur Fahrtrichtung angelegtes breites Bett. Der Zugang erfolgte wie bei der Adler 34 über eine Holzür mit GFK-Luke. Auf dem GFK-Anbauteil entstand eine großzügige Sonnenliege. Ansonsten war die Veränderung von außen erst auf den zweiten Blick zu erkennen.
Werftintern wurden die Schiffe als "SRC 340 Baltic" geführt. Die Beschriftung der Schiffe blieb aber bei der Bezeichnung "Adriatic".
Ingesamt wurden nur zwei Schiffe mit diesem Layout gebaut.

Insgesamt war die SRC 340 mit 193 gebauten Booten ein voller Erfolg. Die SRC 340 wurde dann 1991 von der SRC 380 abgelöst.

Zum Produktionsstart standen zwei Motorisierungsalternativen zur Verfügung. Zum Einen die Volvo Penta TAMD60C mit je 176 kw (240 PS) sowie die Volvo Penta TAMD40B mit 116 kw (158 PS). Während die ersten 17 Schiffe mit Volvo Penta TAMD60C ausgerüstet wurden, kamen die TAMD40B nie zum Einsatz.
1986 wurde dann der neu vorgestellte TAMD41A mit 141 kw (192 PS) angeboten.
Eine Besonderheit stellte die SRC 340 Biscay mit der Seriennummer 3505 dar, die zu Testzwecken als einzige SRC 340 ab Werft mit Volvo Penta KAMD 42 mit 164 kw (223 PS) ausgerüstet wurde.

Insgesamt wurden etwa gleichviele Schiffe mit 6x- und 41-Motoren gebaut. Es zeigte sich allerdings im Alltag, dass die dann urlaubsklar beladenen Schiffen mit den TAMD41-Motoren etwas knapp motorisiert waren. Die TAMD60C und insbesondere die ab 1987 angebotenen TAMD61A mit 218 kw (296 PS) stellten die harmonischere Motorisierung dar. Allerdings waren mit diesen Motoren auch die Eigenschaften der Rumpfkonstruktion ausgereizt. Die Tatsache, dass Volvo Penta seinem Kunden Storebro ankündigte, noch stärkere Motoren bei gleichem Format zu entwickeln, löste bei Storebro den Zwang aus, über neue Rumpfkonstruktionen nachzudenken. Das Ergebnis waren die Rümpfe der SRC 380 und SRC 420 mit Propellertunneln.

Für die Fenster der SRC 340 Biscay wählte Storebro ab Produktionsstart den regionalen Anbieter MIR. Die Fensterrahmen besaßen ein recht ausgeprägtes Profil, das sich an der Optik der N.C.Bjerg-Profile der Adler 34 orientierte. Ab 1989 wechselte die Werft den Anbieter und wählte als neuen Lieferanten Golar. Golar nutzte ein schlankeres und damit eleganteres Profil.
Während die Biscay nur Aluminium-Rahmen besaß, wurde die Adriatic mit Fensterrahmen aus Edelstahl geliefert. Die Edelstahlrahmen wurden später erst bei der SRC 730 oder den SRC 465/475 und SRC 515-Modellen verbaut.

Die SRC 340 war ein außergewöhnlich gut geplantes Schiff. Schon während des Baus des Prototypen wurden viele Bauelemente komplett wieder entfernt und neu gebaut. So ist das am Zeichentisch geplante Pentry-Element deutlich besser zu bauen als das später in der SRC 380 eingebaute, CAD-geplante Element. Auch das unter Deck montierte Ankerkatapult vorne wurde schon während des Baus des Prototypen entwickelt.

• Die Storebro 340 war der Vertreter einer komplett neuen Designlinie, die dann um die SRC 400 und SRC 470 erweitert wurde.
• Die Adriatic-Variante war die Weiterentwicklung der Adler 31 Adriatic. Sie war aber auch das letzte Schiff mit offenem Cockpit von Storebro. Wer das Bild der 340 Adriatic betrachtet, das das Schiff von schräg achtern zeigt, erkennt eine dezente Übereinstimmung des Designs mit letzten produzierten Booten von NordWest.
• Prominenter Eigner einer SRC 340 war seine Majestät, der schwedische König, der eine Adriatic mit der Rumpfnummer 3285 von 1989 fuhr.

• Halbmodell der SRC 340

  Zu Präsentationszwecken baute Storebro eine halbe SRC 340 Biscay. Es handelte sich um die komplette Steuerbordhäfte des Schiffes mit Motor und allen sonstigen Details. Dieses Schiff wurde in America, Italien und anderen Ländern gezeigt. Später wurde das Schiff verschrottet und existiert daher nicht mehr.

Technische Entwicklung