Bemerkungen
Die Storebro Royal Cruiser 500 war eine Modifikation der
SRC 470. Ursprünglich wurde sie für den japanischen Markt entwickelt und parallel ab 1987 zur SRC 470 nur für den japanischen Markt produziert. Schiffe unter 15 m Länge wurden in Japan deutlich höher besteuert als längere Schiffe. Diese Maßnahme sollte Fischern den günstigen Kauf neuer größerer Schiffe erleichtern. 19 Schiffe wurden nach Japan geliefert, bevor die erste SRC 500 in Europa ausgeliefert wurde.
Storebro erweiterte für das nötige Größenwachstum den vorhandenen Rumpf einfach um das schräge Heck mit integrierter Badeplattform. Anfänglich wurde die Rumpfverlängerung als separates Bauteil angefügt, später wurden die Rümpfe komplett gefertigt. Das Anbauteil wurde aber auch später noch gerne für die Nachrüstung der SRC 470 genutzt.
Mit der Rumpfverlängerung entsprach das Design der aktuellen Linie, die mit der
SRC 380 und
SRC 420 begonnen wurde.
Motorisierungen
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SRC 500 SS V10 mit MAN-Motoren 820PS
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Der japanische Markt stellte höhere Anforderungen an die Motorisierung. Neben der eigentlichen Standardmotorisierung (Volvo Penta TAMD 122D mit 465 PS) wurden die ersten neun Schiffe mit den in Japan populären GM-Dieseln 6V92TA (390kW/530PS) ausgestattet.
Den Wunsch nach noch mehr Leistung erfüllte die Werft ab Ende 1991 mit dem Einbau von MAN-Motoren. Dabei kamen zuerst die V10-Motoren mit je 820 PS, später dann mit dem Facelift auch die mit V8-Version mit 680 PS zum Einsatz.
Schiffe mit MAN-Motoren sind an den Ergänzungen im Typenschild zu erkennen. Die V10-Versionen tragen den Zusatz "SS V10", die V8-Versionen "SS V8" oder "V8" in goldenen oder weißen Lettern.
Mit den großen MAN-Motoren war das Schiff sehr üppig motorisiert. Die Maximalgeschwindigkeit lag bei 35 kn (Messung mit halbvollen Dieseltanks und 700l Wasser). Die Beschleunigung der V10-Motoren war brachial. Die V8-Variante war sicher die harmonischere, wenn auch seltenere Variante.
Die allerletzte SRC 500 (S/N 4000) wurde entsprechend der Vorliebe des damaligen Werftchefs Anders Bejting für Scania-Motoren als einzige SRC 500 mit Scania-Motoren ab Werft ausgeliefert.
Modifikation
Wie die zeitgleich produzierte SRC 470 wurden auch bei der SRC 500 verschiedene Modifikationen vorgenommen. So wurde auch bei der SRC 500 die Teilung der Seitenfenster gegenüber den ersten Schiffen geändert. Später wurden neue Aluminiumrahmen mit flachem Profil verbaut. In einem ersten Schritt wurden ab ca. 1989 die Stege zwischen den einzelnen Bereichen der Kabinenfenster mit schwarz eloxiertem Aluminium gefüllt. Später (ab S/N 3594 - 1992) wurde dies analog zur SRC 380 auch mit den Seitenfenstern des Decksalons gemacht. Dabei erhielten die Decksalonfenster auch die achtern gerundeten Ecken.
1994 wurde ein größeres Facelift durchgeführt. Die SRC 500 erhielt die von der Aufteilung her gleiche Flybridge wie die
SRC 420 Biscay mit dem aktuellen Radarbügel. Ebenso wurde der Typ der Schiebetür von der SRC 420 Biscay übernommen. Der Aufenthaltsbereich Decksalon/Achterdeck gewann durch diese Maßnahme beträchtlich.
Sonstiges
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Das Boot mit der Baunummer 4000 stellt einen Zwischenschritt zwischen der SRC 500 und der SRC 515 dar. Während das Äußere des Schiffes dem Facelift-Modell der SRC 500 entsprach, wurde das Layout bereits wie später bei der SRC 515 ausgeführt. Die Sitzgruppe im Decksalon entspricht allerdings noch der SRC 500.
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Viele Schiffe wurden nachträglich mit der Flybridge-Verlängerung der SRC 515 versehen, die eine deutlich bessere Abdeckung des Achterdecks bot.
2021-02-07
2023-02-11