Bemerkungen
Die Storebro Royal Cruiser 730 war das absolute Flagschiff von Storebro.
Planung
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SRC 730 noch mit Radarbügel
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Ursprünglich war das Schiff als SRC 710 projektiert worden. Optimierungen bei der Gestaltung des Layouts führten zu einer entsprechende Verlängerung. Ein erster Entwurf von 1991 basierte noch auf dem "europäischen"-Layout und sah noch eine um 90 Grad gewinkelte Treppe unter Deck vor. Da der erste Auftraggeber aus Japan kam, wurde eine andere Layoutalternative mit mehr Einzelkojen gebaut. Die für den europäischen Markt geplante Layoutvariante mit größerer Eignerkabine wurde nie gebaut.
Der Ursprungsentwurf beinhaltete einen Targabügel statt des später gebauten Gullwing-Masts. Mit Einführung der
SRC 380/
SRC 420 mit dem neuen "Gullwing"-Mast sollte auch das Storebro Flaggschiff mit diesem ausgestattet werden. Bei einem Besuch in Storebro 1993 war das ausgestellte Modell bereits mit dem "Gullwing"-Mast versehen, der Targa-Bügel lag aber noch daneben.
Die SRC 730 wurde nach den Vorgaben der japanischen Klassifikationsgesellschaft NKK (oder auch ClassNK) gebaut, was einen enormen Mehraufwand bezüglich der Ausführung und der zu verwendendenden Materialien bedeutete.
Nach der Fertigstellung
Die SRC 730 wurde am 29.07.1993 zu Wasser gelassen. Dabei besaß das Schiff noch nicht seine Flybridge. Diese wurde erst im Nachgang montiert. Testfahrten des weitgehend fertigen Schiffes fanden im September 1993 statt.
Nach dem Einbruch der Weltwirtschaft sprang der ursprüngliche japanische Auftraggeber ab. Er bezahlte das Schiff, überführte es jedoch nicht. Das bereits fertiggestellte Schiff blieb dann zum Verkauf in Västervik. Der Vertrag zum Bau des zweiten Schiffes wurde storniert. Das in Västervik befindliche Schiff wurde dann 1994 nach Deutschland verkauft. Es lag dann mehrere Jahre in Travemünde, bis der Eigner es nach Mallorca überführte.
Während der Zeit wurden einige Modifikationen des Schiffes durchgeführt. Dazu gehörten u.a. der Außenfahrstand an Steuerbord achtern, eine Tür im Schanzkleid an Steuerbord, weitere Stühle am Fahrstand und eine absenkbare Badeplattform.
Nach dem Tod des Eigners verkaufte die Familie das Schiff. Der folgende Eigner musste sich jedoch aus wirtschaftlichen Gründen wieder von dem Schiff trennen, nachdem er viel Geld in die Aufbereitung des Schiffes gesteckt hatte. Später wurde das Schiff dann zu einem Dumpingpreis an einen Norweger verkauft. Dieser beauftragte Storebro Boats mit der Renovierung des Schiffes. In einem spektakulären Transport wurde das ursprünglich in Västervik gebaute Schiff nach Storebro transportiert. Nach Unstimmigkeiten über den Verlauf der Arbeiten verlegte der Eigner Asbjørn Abrahamsen das Schiff an die schwedische Westküste, wo die Renovierungsarbeiten abgeschlossen werden sollten.
2022 wurde das renovierte Schiff wieder zu Wasser gelassen und nach Norwegen überführt. Im Rahmen der Renovierung erfolgten einige äußere Veränderungen. Dazu gehört der Wegfall der schwarzen Scheuerleiste - Rumpf und Aufbau gehen jetzt direkt ineinander über. Außerdem wurde die etwas simple Abdeckung der absenkbaren Badeplattform gegen ein aufwendiger gearbeitetes Modell mit Teakbelag getauscht.
2022-08-06
2022-10-21