Bemerkungen
Konzept
Die Adler 43 war ein sehr geräumiges und komfortables Langstrecken-Boot mit edlem Mahagoni-Innenausbau. Für dieses Schiff nutzte man den damals höchsten Standard an Holzbearbeitungsmaschinen und Anlagen. Der Kunde konnte bei der Ausstattung des großen Decksalons zwischen Bezügen aus indischem Wasserbüffelkalbsleder oder Rindsleder für das Sofa und die Bestuhlung wählen, ein Ausdruck wahren Luxus zu damaliger Zeit.
Gegenüber dem Prototyp, der
Adler 42, wurde sie um einen Fuß verlängert, was im Wesentlichen der Achterkajüte zu Gute kam. Die bei der Adler 42 noch deutlich ausgeprägte Stufe zum Achterdeck wurde bei den ersten Schiffen stark verkleinert und in der Seitenansicht versteckt. Ab dem vierten Schiff (Baunummer 2059) entfiel die Stufe ganz und das Deck wurde glatt durchgezogen.
Die Adler 43 war das letzte Modell, das ganz aus Holz bzw. Mahagoni gebaut wurde.
Im Rückblick war die Adler 43 ein enorm großes Schiff. Von ihrem tatsächlichen Rauminhalt lag sie zwischen den Modellen
SRC 470 und
SRC 420, die ab Ende der 80er Jahre gebaut wurden.
Motoren
Die Adler 43 wurde ab Baubeginn mit dem Volvo Penta TAMD70B ausgestattet. Mit Erscheinen des TAMD70C wurde dieser verbaut. Andere Motoralternativen wurden nicht angeboten oder verbaut.
Sonstiges
Die Adler 43 wurde den Ansprüchen des Käufers gerne individuell angepasst. Daher gibt es häufig kleinere Abweichungen zwischen den Schiffen.
- Auf zwei Schiffen, die im Katalog abgebildet sind, sind die Abgasrohre seitlich ausgeführt. Andere Schiffe besaßen die charakteristischen Rohre am Spiegel.
- Außerdem gibt es auch mindestens zwei Schiffe mit Flybridge.
Es gab auch Überlegungen bzw. Pläne für ein geändertes Layout der Achterkajüte mit einem Niedergang an Backbord und einzelnem Toilettenraum und Dusche. Diese Änderung hätte eine größere Sitzecke im Decksalon ermöglicht. Bezüglich der Realisierung ist mir jedoch nichts bekannt.
Für den einfacheren Zugang zum Decksalon besaßen die Schiffe eine klappbare Luke oberhalb der seitlichen Türen. Wenn die Schiffe zusätzlich mit einer Flybridge ausgestattet wurden entfiel normalerweise diese Klappe. Die Baunummer 2124 wurde nachträglich mit einer Flybridge bestückt und erhielt einen einfachen Klappmechanismus, bei dem ein Teil der Flybridgeverkleidung mit nach oben klappte um so den besseren Zugang zum Decksalon zu erhalten.
Nachdem der Rumpf ursprünglich aus Mahagoni gebaut wurde, überlegte man seitens der Werft, ob es sich lohnen würde, einen Kunststoffrumpf zu produzieren. Zu diesem Zweck entstand ein Prototyp, der im Dezember 1973 probegefahren wurde. Der offene Rumpf war mit zwei Volvo Penta TAMD70B bestückt und erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 19 Knoten. Allerdings waren die Ergebnisse der Tests und die Nachfrage nicht derart, dass man sich für eine Serienproduktion entschied. Bilder der Testphase finden Sie unter "
Bilder".
2023-03-03
2023-03-03