Seriennummern
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Seriennummer einer Solö Ruff (Nr. 17 aus 1954) in Holz geschlagen
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Fortlaufende Seriennummer ins Holz geschlagen
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Allgemein
Für die ersten Boote aus Storebro waren
Seriennummern nicht vorgesehen, da eine Identifikation einzelner Boote nicht erforderlich war. Erst mit den aufwendiger gebauten Booten wurden
Seriennummern für den Produktionsprozess unerlässlich. Die Schiffe wurden ursprünglich komplett zusammengebaut und dann wieder für die Lackierung in Teilen demontiert. Aufgrund der höheren Fertigungstoleranzen wurde jedes Teil mit der
Seriennummer des Bootes versehen, damit nach der Lackierung auch wieder alle Teile zusammengesetzt werden konnten. Daher ist auf älteren Schiffen jedes relevante Teil mit einer
Seriennummer versehen.
So sind z.B. auf der
Adler IV/34 die
Seriennummern auf der Unterseite der Schubladen in der Pantry zu finden. Insgesamt sind für diesen Typ über 30 verschiedene Stellen mit
Seriennummern bekannt.
Frühe Jahre
Bis 1956 einschließlich wurden die
Seriennummern jährlich mit 1 beginnend für jeden Bootstyp neu vergeben. Die
Seriennummer setzte sich dabei aus der laufenden Ziffer und der zweistelligen Jahreszahl zusammen.
Seriennummern bei Auftragsfertigung
Die frühen von Örnmaskiner/Storebro gefertigten Boote waren zum Teil Auftragsarbeiten für andere Firmen. Große Kunden waren Electrolux in Stockholm und die AB Telfa aus Göteborg. Diese verkauften die gebauten Boote unter eigener Regie und mit eigenen
Seriennummernplaketten. Die verwendeten
Seriennummern entsprachen nicht den Fertigungsnummern aus Storebro. Zum Teil wurden die Kunden-
Seriennummern in den Auftragsbüchern vermerkt und lassen sich deshalb heute zuordnen.
Bootstyp |
Bekannte Seriennummern |
Kunde |
Kungskryssaren |
5-337 |
AB Telfa, Göteborg |
Vindö 1958 |
501-524 |
AB Telfa, Göteborg |
Svanö |
1001-1052 |
AB Telfa, Göteborg |
Solö Ruff |
1501-1547 |
AB Telfa, Göteborg |
Vindö |
2016-2023 |
AB Telfa, Göteborg |
Storö I |
3006-3007 |
AB Telfa, Göteborg |
Roddbåt/Roddbåt R.F. |
54001-54089 |
Electrolux, Stockholm |
Fortlaufende Nummern ab 1957
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Seriennummernplakette - normalerweise unter dem Kartentisch angebracht
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Ab 1957 bis etwa 1997 wurden fortlaufende
Seriennummern über alle Modellreihen hinweg verwendet.
Bei Holzrümpfen wurde die Nummer am Heck etwa 10 cm über dem Kiel eingeschlagen. Bei GFK-Rümpfen wurde sie direkt in den Rumpf an gleicher Stelle einlaminiert (z.B. bei der SRC 380 zwischen den Wellentunneln am Heck im Kielbereich). Ab etwa 1974 wurde die
Seriennummer und die Antriebsdaten auf dem Aufkleber im Fahrpult angegeben.
Ab etwa 1986 wuden immer mehrere Nummern in einem Block für einen bestimmten Typ reserviert und bei Bedarf produziert. So wurde für die erfolgreiche
SRC 340 ein Block von
Seriennummern von 3500 bis 3540 reserviert. Allerdings wurden dann die
Seriennummern 3530 bis 3539 wegen des Modellwechsels nicht mehr vergeben.
Nummernvergabe ab 1997
Ab etwa 1997 wurden dann für einzelne Modellreihen Zahlenbereiche reserviert (z.B. 3900 ff. für
J32/
J34, 4001-4010 für
SRC 515, 4051-4055 für
GS 62, 4100 ff.
SRC 475, 4500 ff.
SRC 410 und 4600 ff.
SRC 435).
Die bei Storebro für Nimbus gebauten Modelle
Nova 42 und
Nova 43 erhielten die
Seriennummern 4200 ff. bzw. 4300 ff. Dabei stellt die Nova 42 einen Sonderfall dar. Während die
Seriennummer werftintern mit 42xx verwendet wird, wurden extern die Ziffern 00xx verwendet.
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Seriennummer an einem GFK-Rumpf
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Seriennummer und HIN seit 1998
Seit 1998 müssen die Boote mit der sogenannten HIN (Hull Identification Number) versehen sein. Diese enthält u.a. Herkunftsland,
Seriennummer und Baujahr. Details sind in der EN ISO 10087:2006 ersichtlich.
Beispiel einer SRC 410 mit der HIN SE-SRCZ4537H607:
SE
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Herkunftsland
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SRC |
Herstellerkürzel |
Z4537 |
Seriennummer und Typ des Boots |
H |
Produktionsmonat (H=August) |
6 |
Produktionsjahr (2006) |
07 |
Modelljahr (2007) |
Typkürzel für verschiedene Storebro-Modelle bzw. bei Storebro gebaute Typen:
Sonstiges
- In den USA und Japan war eine der HIN ähnliche Kennzeichnung schon länger Pflicht. Für dort verkaufte Schiffe vergaben die lokalen Behörden individuelle Nummern.
- Einige bei Storebro modifizierte Schiffe bekamen eine individuelle HIN. So wurden SRC 355 nachträglich mit der HIN SE-SRCE37xxyyzz versehen. Eine SRC 420 bekam die HIN SE-SRCNxxxxyyzz, obwohl das N eigentlich der Paragon 25 zugewiesen worden war.
Achtung!
Häufig liegt bei den Bootsbesitzern der Irrtum vor, eine höhere Seriennummer sei mit einem späteren Produktionsdatum gleich zu setzen. Diese Annahme ist nicht generell korrekt.
- Insbesondere in den 70er und 80er Jahren wurden sehr viele Schiffe parallel produziert. Kaufte ein Kunde ein Schiff, wurde überprüft, welches in Bau befindliche Schiff mit dem geringsten Aufwand den Wünschen des Kunden gerecht wurde. Dabei konnte eventuell ein in einem frühen Baustadium befindliches Boot mit höherer Seriennummer in der Produktion Booten mit niedrigerer Seriennummer vorgezogen werden und früher ausgeliefert werden.
- Aufgrund des hohen Zeit- und Kostenaufwands wurden später zum Teil 10 bis 20 Rümpfe für ein Jahr im Voraus produziert. Entsprechend dem Auftragseingang wurde dann ein beliebiger vorhandener Rumpf unabhängig von der Seriennummer in die Fertigung übernommen.